Der Traum vom Leben in Europa: Roberly ist internationale Pflegefachkraft

Roberly hatte einen Traum. Ja, ein Ziel. Europa. Und sie hatte den Mut, ihren Wunsch zu verwirklichen. Die junge Gesundheits- und Krankenpflegerin ist 2017 ausgewandert – von den Philippinen nach Deutschland. Mehr als 10.000 Kilometer hat Roberly hinter sich gelassen. Seither bereichert sie unser Team in der neurologischen Rehabilitation der Brandenburgklinik.

Es war kein einfacher Schritt, sagt sie. Sie war aufgeregt und gleichzeitig in Sorge. Denn die Entscheidung, wegzugehen, bedeutete auch, Freunde und Familie zurückzulassen. Ihnen nicht mehr so nah sein zu können, wie gewohnt. Videotelefonie statt herzlicher Umarmung. Doch die Abenteuerlust und auch der Wille, aus dem Ausland ihre Familie zu unterstützen, waren stärker.

Unterstützung bei der Integration in Deutschland

Die erste Woche in der Brandenburgklinik war für die internationale Fachkraft überwältigend, resümiert sie. „Wir haben die Sprache noch nicht so gut beherrscht, es gab viele Dialekte und sprachliche Eigenarten, deshalb war die Herausforderung groß. Aber zum Glück haben uns die Kollegen vor Ort unterstützt – die Praxisanleiter, Stationsleitungen und sogar die Geschäftsführer.“ Die herzliche Begrüßung hat bei ihr Eindruck hinterlassen. Sie hat sich eingearbeitet, die Fachanerkennung gestemmt und ist geblieben.

Obwohl Roberly einen Abschluss im Bereich der Pflege und erste Berufserfahrung hatte, habe sie sich in Deutschland neu orientieren und einarbeiten müssen. Auf den Philippinen übernehmen Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen die Arbeit von den Ärzten, erklärt sie. Die sogenannte Grundpflege am Bett, also etwa die Hygiene übernehmen dort die Angehörigen. Nun war sie Menschen, die ihr noch nicht vertraut waren, nah und lernte neben der Behandlungspflege zum Beispiel auch Körperwäschen nach pflegerischen Standards.

Heimweh bleibt auch nach Jahren

Roberly hat sich sehr gut angefreundet mit dem Leben in Deutschland, nahe an der Hauptstadt Berlin. Sie wohnt im Grünen und hat es nicht weit bis zur Arbeit. In der Großstadt wollte sie nie leben. Da könne sie für Unternehmungen oder zum Shoppen auch einfach die S-Bahn nehmen.

Verschwunden sei es trotz der vielen Jahre noch nicht, das Gefühl von Heimweh. „Anfangs habe ich viel geweint, aber dank der Technologie, können wir uns per WhatsApp oder Messenger verbinden. Außerdem gibt es auch Treffen, bei denen ich zum Beispiel in Berlin viele philippinische Menschen treffe. Heimweh ist noch da, aber es ist viel besser geworden.“

In der Brandenburgklinik etwa arbeiten derzeit rund 300 internationale Mitarbeiter aus 38 unterschiedlichen Ländern in verschiedenen Fachbereichen, hinzu kommen weitere internationale Fachkräfte in den Michels Kliniken in Sachsen und Bad Harzburg. Auch sie kamen nach Deutschland mit einem Traum.

 

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